Passend zum Valentinstag ein paar Gedanken zum Thema Liebe – vor allem Selbstliebe. Schon in der Bibel heißt es: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Weise Worte! Allerdings orientieren sich die meisten Menschen moralisch ja eher an Jesus Christus, der ja für uns als Märtyrer am Kreuz gestorben ist. Ich persönlich denke ja, dass Jesus der absolute Revoluzzer und Frei-Geist ;-) gewesen sein muss und frage mich daher oft, was er davon halten würde, dass sich seine Gefolgschaft heute noch kleine Abbilder seines damals todbringenden Folterinstruments in die Wohnräume hängen. Im Ernst - es gäbe doch genug positivere Möglichkeiten dafür, oder? Ich finde das sagt eine Menge über die moralische Energetik in unserer christlich geprägten Gesellschaft aus.

Denn gesellschaftlich wird es sehr wertgeschätzt, wenn man sich für alle anderen auf-opfert, wobei sich viele dabei selbst vergessen. Gerade unter uns Frauen ist dieses Prinzip, das in seiner Endlosspirale oft bis zum Burnout und zu chronischen Beschwerden führt, sehr verbreitet. Ich kenne das gut alles von mir selbst. Aber ich kenne mittlerweile auch den Unterschied – und der ist gravierend. Ich hatte früher auch tausend Ausreden warum ich was nicht diszipliniert auf die Reihe gebracht habe. Es ging mir nie wirklich schlecht (abgesehen von einigen massiven Schmerzphasen), aber richtig gut auch nicht. Deshalb merkt man in seinem Alltagstrott oft lange nicht, WO es genau hakt. Bis man anfängt konsequent (Hallo Saturn!) SICH FÜR SICH SELBST regelmäßig Zeit zu nehmen. Sei es um für sich selbst zu kochen, Sport zu betreiben oder einfach NEIN zu allem und jedem zu sagen was einem nicht guttut. Natürlich ist das anfangs unbequem. Aber dann merkt man plötzlich wieviel Energie man eigentlich zur Verfügung hat, die man für seine Herzensangelegenheiten - die Dinge die uns für etwas brennen & strahlen lassen ( So zeigt sich nämlich der Shen – das Geistwesen im Feuerelement) einsetzen kann! Und das fühlt sich unglaublich mächtig und kraftvoll an!
Wenn ich mir unsere gesellschaftlichen Strukturen aber so anschaue, frage ich mich ob man das überhaupt will. Will man überhaupt, dass sich alle Menschen ihrer Energie, Kraft und einer gewissen daraus resultierenden Macht (davor hängt man ja in einer Art unbewusster Ohnmacht…) bewusst sind? Noch dazu, wenn man seine Nächsten dann tatsächlich liebt wie sich selbst? Das würde nämlich bedeuten, dass wir anstatt im ständigen oft von Neid und Missgunst geprägten Wettbewerb gegeneinander zu sein, uns gegenseitig im persönlichen Wachstum unterstützen und fördern würden. Das wiederum hätte zur Folge, dass viel weniger Menschen an körperlichen und psychischen Erkrankungen leiden würden und die Gesellschaft generell eine viel friedlichere, freundlichere und gesündere wäre. Wenn man die jährlichen Umsätze der Pharmaindustrie beachtet wäre das vermutlich allerdings ein wirtschaftlicher Supergau! Womit sich diese Frage teilweise ja wieder von selbst beantwortet. ;-)

Deshalb sollten wir zum heurigen Valentinstag vor allem auch mal uns selbst etwas Gutes tun. Ambitionen in diese Richtung werden ja - vor allem unter Müttern - häufig als Egoismus abgetan. Meist vor allem von den Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse selbst nicht achten. Gesunde Selbstliebe hat aber meiner Meinung nach absolut nichts mit Egoismus zu tun. Es ist einfach die Fähigkeit gut für sich selbst zu sorgen und seine persönlichen Grenzen zu wahren. Denn wenn ich die tiefe Liebe zum Leben und somit auch zu mir selbst spüre, dann werde ich sie ganz automatisch in allem was ich aus dem Herzen heraus tue weitergeben. Das wiederum schenkt Freude – die Emotion des Feuerelements. Und diese Freude lässt unser Herz lachen und unsere Nächsten, aber auch uns selbst strahlen. Die Erlaubnis dazu liegt allein in unserer Hand, oder besser gesagt in unserem Herzen welches Leben wir uns kreieren. Liebe ist übrigens das Einzige das sich vermehrt, wenn man es teilt. Und wenn alle Menschen diese Liebe zu sich selbst finden würden, dann wäre diese Welt mit Sicherheit ein freundlicherer Ort.
In diesem und im gesamtgesellschaftlichem Sinne…
“CARING FOR MYSELF IS NOT SELF-INDULGENCE.
IT IS SELF-PRESERVATION.
AND THAT IS AN ACT OF POLITICAL WARFARE.“
AUDRE LORDE