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HUT AUF – MEINE GANZ PERSÖNLICHE QI GESCHICHTE

Mein Kopf war immer schon voll… mit Hüten, Kappen, Hauben, unzähligen verrückten Gedankengängen, Träumen, Ideen. Aber auch voller Ängste, Selbstkritik, Zweifel und... Schmerzen. Die Kopfschmerzen haben ironischerweise damals mit meiner eigenen Einschulung begonnen und wurden am heftigsten als meine eigene Tochter eingeschult wurde. Ich habe lange gebraucht, bis ich bemerkt habe, dass es vor allem die Unterdrückung der eigenen Persönlichkeit im Außen war, die mir diese Kopfschmerzen bereitet hat. So hab ich zum Beispiel immer gezögert auch auffälligere Hüte aufzusetzen, obwohl sie mir immer schon gefallen haben.



Mit meinen Ansichten und Hirngespinsten wurde ich in der Vergangenheit nämlich sowieso immer wieder mal schräg angeschaut. Daher wollte ich für meine Kinder einfach so „normal“ wie möglich auftreten. Es war ja schon genug, dass ich die damals noch vegetarische Ernährungsweise meiner Kinder mit der kleinen Schule am Land kommunizieren musste. Einen zusätzlichen Stempel brauchte ich nicht auch noch. Hätte mir das alles nicht so viele Schmerzen gekostet, könnte ich heute fast darüber lachen! Aber ja, ich wollte eben so angepasst wie möglich sein. Der Gesellschaft entsprechen – wie so viele eben. Nicht zu sehr auffallen, ja nicht zu verrückt wirken... Dabei hatte ich doch innerlich immer den Drang mein Wissen zu teilen, um damit vielleicht auch anderen Menschen helfen zu können. Ein Widerspruch in sich. Vor allem, wenn einem ein gewisses Maß an Perfektionismus (saublöd  - ich weiß) und damit einhergehende Versagensängste dann auch noch hineinspielen. Deshalb habe ich jahrelang eher dazu tendiert mich zurückzuhalten. Vor allem in der Öffentlichkeit. Ganz zu schweigen von den sozialen Medien!


In der TCM lernen wir, dass jeder Mensch je nach Konstitution ein gewisses Maß an Qi – also Energie im Körper zur Verfügung hat. Je mehr Qi du hast, desto mehr musst du schauen, dass es in Bewegung bleibt. Das Qi bleibt aber nur in Bewegung, wenn wir in unserem ureigenen Naturell authentisch sein und uns ent-falten können. Psychisch wie physisch. Sobald wir uns gegen dieses Prinzip verwehren, hört das Qi in unserem Körper auf harmonisch zu zirkulieren und stagniert irgendwann. Die Folge sind Schmerzen – körperliche und emotionale gleichermaßen, die einem im Laufe der Zeit jeglichen Antrieb und Lebensfreude nehmen können. Denn Körper und Geist agieren IMMER synchron!


Der Vorteil an ganzheitlichen Ausbildungen wie der TCM oder der Astrologie war für mich ja, dass man sich selber wirklich analysieren, reflektieren, kennen und vor allem annehmen lernt. Deshalb habe ich die ganzen Ausbildungen gemacht – um auch mir selbst helfen zu können. Mein größter Meilenstein war, als ich erkannte, dass die Migräne, die mich über 30 Jahre lang begleitete, keine Schwäche meines Körpers (wie ich immer dachte) war, sondern tatsächlich aus dessen Stärke heraus resultierte. Ich hatte immer mehr als genug Energie zur Verfügung. Das Problem war nur, dass sie nicht im Fluss blieb und mir wortwörtlich in den Kopf gestiegen ist, wo sie dann stagnierte und zu heftigsten Migräneattacken ausartete. Oft mehrere Tage lang hintereinander. Ab dem Zeitpunkt, wo ich begann meine ewigen Selbstzweifel und Ängste zu überwinden und mit meinem jahrelang gehorteten Wissen, meinem Naturell entsprechend ins Außen zu gehen, sind die Schmerzen allmählich weniger geworden, bis sie schlussendlich ganz weg waren.


Natürlich habe ich auch Ernährung und Bewegung angepasst, um mein Qi optimal im Fluss zu halten. Denn es geht immer um die Ganzheit. Körper, Geist und Seele bedingen einander, wie die einzelnen Zahnräder in einem Uhrwerk. Steht ein Rädchen, steht bald alles. Mit einer sauberen Ernährung, schaffen wir einen sauberen Körper und einen sauberen Geist. Mit einem sauberen Geist lernen wir unser ureigenes Naturell im Inneren wahrzunehmen und schaffen es mit der daraus gebildeten notwendigen Disziplin und Willenskraft auch darauf zu vertrauen um irgendwann danach zu leben. Das eine ergibt das andere und plötzlich läuft alles wie von selbst. Natürlich ist das kein Spaziergang. Denn der Weg zur Selbsterkenntnis kann phasenweise doch sehr ernüchternd sein. Es geht auch nicht von heute auf morgen – denn es ist ein Prozess. Aber wenn man Schmerzen – egal welcher Art - hat, ist es das mehr als wert sich diese Zeit zu geben.

 

Immer wieder beobachte ich, dass sehr viele Menschen einen inneren Krieg mit sich selbst führen. Vor allem um der Gesellschaft und ihren Normen zu entsprechen. Von mir selbst weiß ich, dass einem das oft gar nicht wirklich bewusst ist, weil wir einfach so derartig mit unserem Alltag beschäftigt sind, dass wir für uns selbst jedes Gefühl verlieren. Unser Körper kommuniziert dann in Form von Schmerz mit uns, weil wir den ja fühlen müssen. Es wäre sinnvoll dann auch hinzuschauen um herauszufinden was sich dahinter eigentlich verbirgt. Deshalb möchte ich jeden dazu einladen endlich Frieden mit sich selbst und seinen Eigenheiten, die ja jeden einzelnen von uns im Grunde so besonders und individuell machen, zu schließen. Denn das ist der erste und effektivste Schritt, sein Qi im Fluss zu halten.

 

Wie wir sehen ist es auch hier wie so oft im Leben, dass sich hinter unseren Schwächen unsere größten Stärken verbergen. Wir müssen nur wieder lernen genau hinzusehen bzw. hinzufühlen. Mittlerweile weiß ich, dass meine Intuition immer richtig war. Heute wehre ich mich allerdings nicht mehr dagegen, sondern habe immer mehr den Mut auch auf sie zu hören, um danach zu leben. Denn nur so bleibt die Energie im Fluss und man selbst im Fluss des Lebens. Und der ist kein regulierter Fluss, sondern stellenweise wild wie das Leben selbst eben manchmal auch. ;-)

 

Daher… GO WITH THE FLOW!



PS: Für die „Voodoo-Freunde“ unter euch… das Qi wird in der TCM unter anderem übrigens an der Zungenlänge ermittelt. Also schnell vor den Spiegel mit euch! ;-)

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